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Besuch des französischen Generalkonsuls Monsieur le consul général Gaël de Maisonneuve

Am 24. November 2022

Welche Ehre: Wir durften hohen Besuch im Hause empfangen, nämlich den französischen Generalkonsul Monsieur de Maisonneuve. Er wollte sich über den bilingualen Zug am Fichte-Gymnasium und den Stand des Französischen im Allgemeinen informieren. Und durch diesen Besuch auch unser Engagement für die französische Sprache und Europa würdigen. Begleitet wurde er von Dr. Joëlle Hecker, Kulturattachée, die ihn bei seinen vielfältigen Aufgaben unterstützt.
In einer ersten Runde standen die Schulleitung, Herr Wehrmann und Herr Ernst, für ein Gespräch zur Verfügung, gemeinsam mit Vertreterinnen der bilingual unterrichteten Sachfächer: für Geschichte Frau Lunkenheimer, für Gemeinschaftskunde Frau Raab sowie für Geographie in Personalunion mit dem Vorsitz der Französischfachschaft Frau Lanske. Außerdem war mit dabei Frau Göbeler von unserem Kooperationspartner Centre culturel, wo der Generalkonsul im Anschluss einen Termin hatte. Unsere Französischreferendarin Frau Hopf vertrat die künftigen Französischlehrkräfte und übernahm darüber hinaus die Pressearbeit, indem sie das Treffen mit der Kamera in der Hand dokumentierte.

Im Anschluss an diese Runde waren je 2 Schülerinnen bzw. Schüler der 8. bis 12. Jahrgangsstufe eingeladen: Frieda J., Marie J. aus der Klasse 8a, Julian C. und Oskar H. aus der 9a, Emilia G. und Poonel P. aus der 10a, Linnea K. und Eric S. für die K1 sowie Michelle D. und Nicolas S. aus der K2. Es ehrt uns besonders, dass Léa E., eine Abibac-Absolventin des letzten Jahrgangs, gern den Weg ins Fichte-Gymnasium genommen hat, um aus der Perspektive einer Ehemaligen auf den Bili-Zug zu blicken. Es entwickelte sich ein sehr lebendiges Gespräch, in dessen Verlauf sich der Generalkonsul sehr für die SchülerInnen interessiert zeigte, sehr genau zuhörte, detailliert Auskunft über sein Amt und sich selbst gab und alle GesprächsteilnehmerInnen der Runde gekonnt integrierte. 

Nach diesen knapp zwei Stunden des Austauschs verabschiedete sich M. de Maisonneuve, um das Centre culturel in seinen neuen Räumlichkeiten zu beehren, nicht ohne sich für den Empfang und vor allem das tägliche, intensive Engagement für das Französische, Frankreich und die europäische Sache herzlich und im Namen Frankreichs zu bedanken.
Das war wahrlich ein europäischer Tag am Fichte-Gymnasium: der Besuch des Konsuls und darüber hinaus die Teilnahme am Übersetzungswettbewerb „Juvenes translatores“ – Es lebe Europa, vive l’Europe!

In der Runde mit den KollegInnen erfuhr M. de Maisonneuve Details zur Planung und zur Durchführung des bilingualen Zuges, der von 19 Gymnasien angeboten wird und insofern eine ganz besondere Stellung innerhalb der Schullandschaft Baden-Württembergs einnimmt. Auch problematische Punkte kamen zur Sprache: das Problem, Schulen für den Mittelstufenaustausch zu finden beispielsweise und die immer geringere Ausstattung mit Entlastungsstunden für die KollegInnen, die diese große Aufgabe stemmen. So steht dem Fichte-Gymnasium für die 2 Klassen in der Unterstufe, die eine bis 2 Klassen in der Mittelstufe und die Kursstufe nur eine einzige Anrechnungsstunde zur Verfügung, das Erstellen von Geschichts-Abiturklausuren eingeschlossen. Das steht in keinem Verhältnis zum Mehraufwand, den die bilingual unterrichtenden KollegInnen stemmen. Direkt zuständig ist M. de Maisonneuve hierfür natürlich nicht, aber vielleicht kann er das Thema zur nächsten Besprechung ins Kultusministerium mitnehmen, und steter Tropfen höhlt bekanntlich den Stein.

Sehr aufschlussreich waren auch seine Ausführungen auf Fragen der SchülerInnen hin; so wurde zum Beispiel der Unterschied zwischen einem Konsul und einem Botschafter (auf Französisch: ambassadeur) erläutert: Der Botschafter vertritt das Land, das ihn entsendet, auf Bundesebene, konkret also in der Botschaft in Berlin. Die Konsuln sind sozusagen Botschafter auf Landesebene und als solche in stetem Kontakt und Austausch mit der Regierung bzw. ihren Vertretern. Monsieur le consul de Maisonneuve beispielsweise kümmert sich um Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland.

Weitere Aufgaben sind die Leitung des Institut français in Stuttgart und die Gesamtleitung aller Centres culturels im Lande, also auch für unseren Kooperationspartner Centre culturel in Karlsruhe. Des Weiteren ist er zuständig für alle in seinem Bereich wohnenden französischen Staatsbürger, wenn es um Verlängerungen von Ausweisen, Visa und ähnliches geht. Hier teilen sich die Konsulate die Aufgaben, und viele davon sind in München angesiedelt. Und über die kulturelle und politischen Aufgaben hinaus steht die Wirtschaft auf seiner Agenda: durch Austauschprogramme, Berufsmessen, Treffen zwischen Vertretern von Handel und Industrie engagiert er sich, die deutsch-französischen Beziehungen auch auf der Ebene der Wirtschaft zu intensivieren und zu fördern. Eines ist sicher: Langweilig dürfte es einem Konsul angesichts der Fülle der Aufgaben und Aktivitäten nie werden!

Sehr interessant war auch die Frage nach seiner beruflichen Biografie: es ist die klassische Ausbildung zum Diplomaten, die er durchlaufen hat. Da die Einsatzorte alle 4 bis 5 Jahre wechseln und M. de Maisonneuve die letzten 5 Jahre für die Frankophonie zuständig war, ist er schon ganz schön in der Welt herumgekommen: Afrika, Japan, Vereinigte Staaten, Brasilien und jetzt Stuttgart, um nur einige der Stationen zu nennen. Und die Sprachen hat er auch vorher oder mit Ankunft gelernt, durch tägliches Studium und viel Training. Für sein bemerkenswert gutes Deutsch hat er die Wurzeln allerdings bereits viel früher gelegt, nämlich bei einem ganz klassischen Schüleraustausch… das motiviert doch ungemein, sich immer und immer wieder für diesen ganz besonderen Lernanlass zu engagieren! Nächste Woche erwarten wir für die 8. Klassen Gäste aus Frankreich…

Lan