„Ein Krachen. Ein Beben. Die Erde zitterte. Die Sirenen verstummten, man hörte sie nur noch in der Ferne. Plötzlich ein lauter Knall. Weitere Fenster splitterten. Ein Wirbel von Rauch und Dunst, Dreck und Staub. Alles versank im dichten Grau. Sie wussten nicht, wie ihnen geschah, klammerten sich aneinander, keuchten, husteten. Keiner sprach etwas, alle wollten dieser irdischen Hölle entfliehen – hinunter in den Keller. Die dicken, alten Mauern – die letzte Bastion ihrer Hoffnung.“
Die Fichte-Autoren sind eine Arbeitsgemeinschaft, die Formen kollektiven literarischen Schreibens erprobt. Deren Romandebüt „Schulkeller“ entstand im Kontext des 125. Jubiläums-jahres des Karlsruher Mädchengymnasiums. Der Text entfaltet in Form verknüpfter Episoden eine genre-übergreifende Fiktion, die weit über einen Blick in die Vergangenheit hinausreicht und essenzielle Fragen über unsere Zukunft aufwirft.