Im Rahmen der europäischen Kulturtage „Umbrüche – Aufbrüche: Gleiche Rechte für alle“ feierten wir am 3. Mai 2018 gemeinsam mit dem Lessing-Gymnasium das Jubiläum „125 Jahre erstes deutsches Mädchengymnasium“. Die offizielle Veranstaltung „Sophienstraße, Achse der Mädchenbildung“ begann am Ort der Gründung, dem Fichte-Gymnasium. In der historischen Turnhalle des Fichte-Gymnasiums ließen die Schulleiter der beiden Karlsruher Gymnasien, Frau Schatte und Herr Wehrmann, die Gäste an einem lebhaften Dialog zu Erinnerungen an längst vergessene Verbote und wachsende Rechte der Frauen im Verlauf der letzten 125 Jahre teilhaben. Im Rahmen der kurzweiligen Zeitreise ins 19. Jahrhundert durfte auch die erste Abiturrede einer Frau in Deutschland nicht fehlen, die im Jahre 1899 in eben jener Fichte-Turnhalle Geschichte schrieb. So erfüllte die Schülerin Anna Martiny (KI), in der Rolle von Rahel Goitein, noch einmal die historischen Mauern der Fichtehalle mit den bewegenden Worten der Frauenrechtlerin. Der offizielle Teil fand schließlich seine Krönung in der feierlichen Enthüllung einer Gedenktafel am Fichte-Gymnasium durch Kulturamtsleiterin, Frau Dr. Asche.
Symbolisch wurde der Ortswechsel des Mädchengymnasiums durch einen gemeinsamen Spaziergang zum Lessing-Gymnasium vollzogen. Zeitgemäß gekleidet, mit Plakaten zum Thema „Bildung für Frauen“/„Bildung für alle“ gerüstet und begleitet von der Hymne „The March of the Women“ des Lehrer-Chors, bildete sich ein beeindruckender Zug, der die Sophienstraße entlang zog und an verschiedenen Stationen beider Schulen innehielt. Nachdem auch am Lessing-Gymnasium eine Gedenktafel enthüllt wurde, feierten die beiden Schulen bei schönstem Wetter gemeinsam mit einem bunten Programm, Mitmachangeboten und Ausstellungen, in der Nottingham-Anlage.
Es war ein ehrwürdiger Tag, ein beeindruckender Festmarsch und ein harmonisches Fest beider Schulen zu Ehren eines Aufbruchs für Frauen in die Freiheit. för
(siehe auch Artikel der BNN: Freiheit durch Wissen, 04.05.2018)