Am 12. Mai 2025 besuchte der evangelische und katholische Religionskurs der Jahrgangsstufe 6 mit Frau Müller und Herrn Hirt die jüdische Synagoge.
Die in Form eines sechszackigen Davidssterns erbaute Synagoge befindet sich im Grünen der Karlsruher Nordstadt. Die Haltestelle der Linie 1 ist nach dem Gotteshaus benannt.
Die jüdische Gemeinde Karlsruhe hat ca. 870 Mitglieder. Früher gab es zwei Gotteshäuser – eines in Grötzingen und eines in der Kronenstraße. Beide wurden in der Reichspogromnacht 1938 von den Nationalsozialisten niedergebrannt. Das heutige Gotteshaus in der Knielinger Allee gibt es seit 1971.
Zunächst begrüßte uns Daniel Nemirovsky. Alle Jungen erhielten eine Kippa (Kopfbedeckung), sofern sie keine eigene Kopfbedeckung dabei hatten. Dann betraten wir den Gebetsraum. Herr Nemirovsky erklärte uns, was der Begriff Synagoge bedeutet: Menschen kommen zusammen und beten gemeinsam – erst dadurch wird ein Ort zur Synagoge, ansonsten sei es nur ein Gemeinderaum.
Der Gebetsraum selbst hat viele Holzbänke; die Blickrichtung ist nach Jerusalem (Osten) ausgerichtet.
Im Thoraschrein durften wir die kostbaren Thorarollen bewundern. Die aufwändig gestaltete Thora ist sehr teuer und wird nur zum Gottesdienst entrollt. Aus Respekt steht man dabei auf. Für uns hat Herr Nemirovsky eine alte (entweihte) Thora entrollt, die nicht mehr in Gebrauch ist. Die breite Schriftrolle ist aus Pergament und etwa 35 Meter lang. Sie ist in hebräischer Schrift geschrieben. Er hat uns daraus vorgelesen – besser gesagt: vorgetragen.
Unser Ansprechpartner stellte uns viele Fragen, die uns zum Nachdenken brachten.
Nach der einstündigen Führung fuhren wir zurück zum Fichte. Wir haben einen interessanten und praktischen Einblick in das jüdische Gebetshaus erhalten und konnten erleben, wie das Judentum heute immer noch praktiziert wird.
Eliah Nüske, 6b