"Am Ende der Klasse 10 sollen die Schülerinnen und Schüler die kognitiven und persönlichkeitsbezogenen Fähigkeiten und Voraussetzungen erworben haben, um auf der Grundlage ihres biologischen Basiswissens und im Abwägen von Wissen und Werten zur eigenen Meinungsbildung und zu verantwortlichem Handeln fähig zu sein." (Leitgedanken zum Kompetenzerwerb für Biologie, Bildungsplan 2004)
Ein wichtiges Thema im Rahmen des Bildungsplans ist daher die Untersuchung von Ökosystemen. Laut Bildungsplan sollen die Schülerinnen und Schüler im Rahmen dieser Unterrichtseinheit folgende Kompetenzen erwerben:
- ein schulnahes Ökosystem erkunden und wichtige Daten erfassen;
- die Wechselwirkung zwischen Lebewesen eines Ökosystems anhand von Nahrungsketten und Nahrungsnetzen darstellen und den Energiefluss erläutern
- mit ihrem Wissen über Fotosynthese und Zellatmung die Bedeutung der Energieumwandlung in einem Ökosystem erläutern
- an Beispielen erläutern, dass sich die Stabilität eines Ökosystems aus dem Zusammenwirken vieler Faktoren ergibt und dass Eingriffe bei einzelnen Faktoren weitreichende und unerwartete Folgen haben können;
- Ursachen für das Aussterben von Lebewesen an Beispielen erläutern.
Karlsruhe bietet aufgrund seiner Lage in der oberrheinischen Tiefebene zahllose Fließ- und Stillgewässer, die sich zu ökologischen Exkursionen eignen.
Als Beispiel für die Umsetzung am Fichtegymnasium war 2017 der Besuch einer 10. Klasse im Naturschutzzentrum Rappenwört, um dort den Altrhein zu untersuchen. Dazu wurde die Klasse in zwei Gruppen geteilt, eine Gruppe untersuchte das Rheinwasser auf chemische Parameter, die andere Hälfte auf biologische Parameter, d.h. Wassertiere und -pflanzen. Ein Highlight war, dass einem Schüler ein gar nicht so kleiner Flusskrebs in den Käscher ging. Nach etwa der Hälfte der Zeit wurde gewechselt, so dass jeder beide Themengebiete untersucht hatte. Die Ergebnisse wurden zusammengetragen, um in eine abschließende Einschätzung der Gewässergüte des Rheins zu münden.
M. Schaeffer