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Von verzweifelten Jugendlichen, tragischen Familienunglücken und ahnungslosen Mitläufern

Das sind keine erfundenen, künstlich dramatisierten Geschichten aus dem Fernsehen.

Das ist der „Horror“, den Christoph Griener, der lange Zeit „undercover“ im Drogenmilieu ermittelt hat, und sein Kollege Steffen Michler, studierter Pädagoge und angehender Kommissar, als traurigen Alltag im Raum Karlsruhe kennen.

Heute sind sie als Fachreferenten an Schulen, Universitäten und in großen Unternehmen zu Gast, um junge Menschen vor unbekannten Gefahren des Drogenmissbrauchs zu warnen.

So erhielten die 10. Klassen des Fichte Gymnasiums am 19. und 20. Oktober 2011 einen spannenden und informativen Vortrag über die aktuellen Problemlagen.

Gleich das Einstiegsthema „Drogen und Führerschein“ stieß auf großes Interesse, denn den Führerschein will schließlich jeder haben. Und damit man nicht plötzlich das Dreifache für die Fahrerlaubnis zahlen muss, passt man lieber mal genau auf. So erfuhren die Schüler von dem seit März geltenden Führscheingesetz, das trotz vieler Verschärfungen noch immer eines der mildesten in Europa ist. Jedoch gilt ab jetzt: Wer wiederholt mit Drogen, Alkohol oder Gewaltdelikten in der Öffentlichkeit auffällt, macht in den nächsten Jahren keinen Führerschein! Um später eine Erlaubnis zu erhalten, sind viele aufwändige Tests und Überprüfungen, die mit hohen Gebühren verbunden sind, notwendig.

Hellhörig wurden die Schüler ebenfalls, als es um Zigaretten ging. „Wer heute anfängt zu rauchen, hat es fünf mal schwerer aufzuhören als jemand, der vor 50 Jahren damit angefangen hat“, so lautete eine Feststellung der Präventionsbeauftragten. Durch die vielen unnötigen, suchterzeugenden Stoffe, die nur aus Gründen der Suchtverstärkung beigemischt würden, würde der Körper noch stärker strapaziert.

Doch das Rauchen ist eigentlich nur ein Nebenthema des Vortrags. Welche Folgen Kiffen, das „Schumpfpissetrinken“ oder der Konsum von Crystal Meth haben, wird schonungslos an authentischen Fällen anschaulich gemacht. Oft reagieren die Schüler geschockt auf Statistiken und Fakten, was wiederum zeigt, wie wichtig Aufklärung ist.

Auch über das Vorkommen und die Wirkungsweise sogenannter K.O.-Tropfen wurden die Jugendlichen informiert.  Farb-, geruch- und geschmacklos sind die Stoffe, die auch unter den Abkürzungen „GBH“ und „GBL“ bekannt sind. Das brisante dabei: Die Stoffe sind frei für jedermann erhältlich.

Nicht nur in Discos, sondern auch auf Volksfesten oder Betriebsfeiern kommt es immer öfter zum Missbrauch dieser Substanzen. Die Flüssigkeit wird ahnungslosen Partygästen unbemerkt ins Getränk gemischt. Der Konsum bewirkt bei den Opfern einen wachkomaähnlichen Zustand. Dies macht es den Tätern leicht, die meist jungen Menschen, „an die frische Luft zu begleiten...“ um sich im Anschluss an ihnen zu vergehen.

Auch nach vier Stunden Gespräch zwischen den Fachreferenten und den Schülern war noch längst nicht alles gesagt. Doch beide Gruppen waren sehr zufrieden mit dem Vormittag, der wohl bei allen Zuhörern einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

„Der Besuch von Herrn Griener und Herrn Michler in meiner Klasse war sehr eindrucksvoll, interessant und nachdenklich stimmend. Der Vortrag hat mir persönlich die Augen über dieses wirklich große Problemfeld in unserer Gesellschaft geöffnet.“

„Der Vortrag mit Herrn Griener und Herrn Michler war sehr, sehr interessant und auch abschreckend. Die beiden können das, was sie erzählen, sehr authentisch und glaubwürdig rüberbringen.“

„Der Vortrag war echt super, ich denke, dass jeder, der sich Herrn Griener und Herrn Michler anhören konnte, es sich in Zukunft mindestens zweimal überlegen wird, bevor er weiß Gott warum irgendwelche Suchtmittel zu sich nimmt. Sehr gut war, dass uns auch aktuellere Suchtmittel und die Wirkung der vorgestellten Drogen beschrieben wurden, damit wir wissen, wovor man sich heutzutage schützen sollte. Ich habe vieles erfahren, wovon ich wirklich noch keine Ahnung hatte.

Schüler der 10. Klassenstufe

Organisation + Bericht + Fotos: Katja Jakob (K2.4)