• Fichte-f
  • französisch-bilingual • 
  • mint-freundlich • 
  • sozial engagiert

bili

Zum ELISA ans Kant-Gymnasium

ELISA – ein Frauenname? Eine neue Marke? Eine angesagte App? Weder noch. ELISA ist die Abkürzung für die sperrige Bezeichnung eines biologischen Nachweisverfahrens, den Enzyme Linked Immunosorbent Assay. Mit diesem weist man Antikörper oder Antigene nach. Dabei wird das Verfahren vielfältig eingesetzt: zum Nachweis von Krankheiten (AIDS, SARS, Lyme-Borreliose), Parasiten, Drogen, zur Diagnose von Pflanzenkrankheiten oder einer Schwangerschaft (über das Hormon hCG), bei Lebensmittelanalysen, z.B. zum Nachweis von Schimmeltoxinen oder Allergenen. 

Deshalb ist das Verfahren aus der modernen Biotechnologie nicht mehr wegzudenken und steht auch im Bildungsplan für die gymnasiale Oberstufe. Dort wird es im Rahmen der Einheit Immunbiologie im Unterricht in der Theorie behandelt – Grund genug, auch die Praxis folgen zu lassen. Diese Gelegenheit ergab sich am Nachmittag des 29.09.2022 für den Biologie-Profilkurs von Fr. Dr. Schaeffer. Man traf sich am Kant-Gymnasium in der Oststadt um ein molekularbiologisches Praktikum zu absolvieren. Simuliert wurden die Verbreitung und der Nachweis einer HIV-Infektion. Dazu pipettierten alle Schüler*innen zunächst einmal wild hin und her und mischten ihre Ausgangslösungen – das stellte die Verbreitung des Virus dar. Anschließend ging es an das ELISA-Verfahren, das in der Praxis ein wiederholtes Auftragen und Abwaschen von Antikörpern bedeutete. Einmal mehr wurde deutlich, dass Arbeiten im molekularbiologischen Labor v.a. darin besteht, kleinste Mengen klarer Flüssigkeiten hin und her zu pipettieren. Erst ganz am Schluss erfolgt im letzten Schritt die Zugabe eines Farbstoffes, der Aussagen über eine Infektion mit dem HI-Virus zulässt. Für das Praktikum an diesem Nachmittag konnte ein „voller Erfolg“ erzielt werden: Alle Teilnehmer*innen hatten sich mit dem Virus angesteckt. Dabei lässt der Test auch eine quantitative Auswertung zu: Die Farbintensität verriet, wann (also bei welchem Schritt der Vermischung) man sich angesteckt hatte. 

Neben Wiederholung und Festigung des Wissens über HIV, Immunbiologie und Antikörper wurde klar, dass für molekularbiologisches Arbeiten auch Fingerfertigkeit, Sorgfalt und Geduld nötig ist. Dass dann aber auch erstaunliche Ergebnisse produziert werden können. 

Dr.M.Schaeffer