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Science-Slam zur Gentechnik

Im Bildungsplan der 9. Klasse ist in der Einheit zum Thema Genetik auch die Behandlung der Gentechnik vorgesehen. Dabei sollen die SchülerInnen befähigt werden, den möglichen Einsatz von Gentechnik (Landwirtschaft, Tierzucht, Medikamentenherstellung) zu beschreiben und zu beurteilen.

In der 9c wurde dazu im Schuljahr 2020/21 auf der Grundlage der Inhalte einer Webseite (www.schule-und-gentechnik.de) ein Science-Slam entworfen und vor der Klasse vorgetragen. In einem Science-Slam geht es darum, einen Kurzvortrag zu einem wissenschaftlichen Thema innerhalb einer vorgegebenen Zeit zu präsentieren.
Eine Gruppe aus der Klasse 9c wählte dazu das Thema „gentechnisch veränderte Baumwolle“.

Ein Auszug aus dem Material, das die SchülerInnen als Grundlage erhielten:

Baumwolle wird auf knapp drei Prozent der weltweit landwirtschaftlich genutzten Fläche angebaut. Auf circa 33 Millionen Hektar (1ha = 10.000m²) wachsen die Baumwollpflanzen, rund 75 Prozent davon sind gentechnisch verändert. Weniger als ein Prozent stammt dagegen aus biologischem Anbau, jährlich gerade einmal 60.000 Tonnen. Gentechnisch veränderte Baumwolle wird weltweit in 15 Ländern genutzt. An der Spitze liegen Indien, China und die USA. (Stand 2016)[…]

Baumwollanbau im konventionellen Verfahren besteht aus Monokulturen mit Hochleistungssorten, die bis zur Ernte etwa zwanzig Mal gespritzt werden müssen. Ohne Dünger und Beregnung bleiben die Erträge meist gering. Die Beregnung im Wüstenklima bringt die konstantesten Ernten, weil die witterungsbedingten Schwankungen so am besten ausgeglichen werden können.

Quelle: www.schule-und-gentechnik.de/wissen/fallbeispiele/baumwolle/

In ihrem Science-Slam entwarfen die SchülerInnen drei Parteien, einen Sprecher, der in das Thema einführte, eine Gruppe, die die Interessen einer Firma, die gentechnisch verändertes Saatgut herstellt, repräsentierten und eine Gruppe, die Argumente gegen den Anbau gentechnisch veränderter Baumwolle vorbrachte („Umweltaktivisten“).

Der Science-Slam zum Nachlesen

Inhaltlich bezogen sich die SchülerInnen darauf, dass

  • Im konventionellen Baumwoll-Anbau viele Kinder beschäftigt sind
  • Durch Monokulturen ein hoher Einsatz an Pestiziden erforderlich ist
  • Diese oft weder sachgerecht gelagert noch verwendet werden (fehlende Schutzkleidung)
  • Der Baumwoll-Anbau einen enormen Wasserverbrauch erfordert
  • Die Verwendung von Pestiziden zur Verunreinigung des Trinkwassers führt
  • Auch gentechnisch veränderte Baumwolle (Bt-Baumwolle) keine langfristigen Erfolge garantiert, da Schädlinge resistent werden, andere Schädlinge auftauchen und die Ernte gefährden, BT-Baumwolle sich empfindlicher zeigt (z.B. gegen Wasserstress)
  • Gentechnisch verändertes Saatgut oft teurer als konventionelles ist

Im Anschluss wurde in der Klasse diskutiert, dass man als Konsument von Kleidung oft nicht weiß, ob gentechnisch veränderte Baumwolle bei der Produktion verwendet wurde oder nicht, da es dafür keine Kennzeichnungspflicht gibt. Die MitschülerInnen wurden somit dafür sensibilisiert, nicht nur bei Lebensmitteln sondern in Zukunft auch bei Kleidung auf Nachhaltigkeit und Produktionsbedingungen zu achten.

Von Jonah Doll, Mathilda Karcher, Emily Leinweber, Leyla Veltkamp, Monika Schaeffer