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Post von der Front

Am 4.3.2024 war Frau Masurowski vom Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. zu Besuch am Fichte. Der Volksbund wurde am 16. Dezember 1919 gegründet und ist ein eingetragener Verein mit humanitärem Auftrag. Der Name „Volksbund“ sollte zum Ausdruck bringen, dass der Verein von allen Menschen in der Bevölkerung mitgetragen wird, unabhängig von Religion, Partei, jung oder alt, Mann oder Frau, reich oder arm. Weiterhin wollte der Verein die Toten der Kriege würdig bestatten und vor den Gefahren von Kriegen warnen.

Die Schülerinnen und Schüler des Basisfachs Französisch (K1) waren überrascht, dass auch heute noch jährlich 15-20000 Kriegstote, vor allem aus dem 2. Weltkrieg, in Europa gefunden werden. In Deutschland werden jährlich noch 300-500 Kriegstote gefunden. Der Volksbund kümmert sich um Identifizierung der Toten sowie eine würdige Bestattung auf einer Kriegsgräberdenkstätte. Für die Hinterbliebenen ist es wichtig, dass es einen Ort gibt, an dem ihre Angehörigen beerdigt werden können. 

Frau Masurowski erläuterte eindrücklich, wie sehr sich die Anzahl der Kriegstoten in den beiden Weltkriegen im Vergleich zu vorigen Kriegen aufgrund des technologischen Fortschritts und neuen Waffen erhöht hat. Im weiteren Verlauf ihres Vortrags zeigte Frau Masurowski zahlreiche Fundstücke aus verschiedenen Kampfgebieten, die sie aus ihrem altertümlichen Koffer zauberte. So konnten sich alle Schülerinnen und Schüler Tapferkeitsorden, Soldatenmarken sowie Granatensplitter ansehen. 

Doch wie fühlte ein Soldat an der Front, sei es im 1. Weltkrieg an der Somme oder im 2. Weltkrieg bei Stalingrad? Frau Masurowski hatte verschiedene Zeitdokumente dabei: Briefe, die Soldaten in die Heimat geschrieben haben, sogenannte Feldpostbriefe. Im Verlauf unserer Untersuchungen ging es um Fragen wie die Einstellung des Schreibers zum Krieg, Haltungen und Hoffnungen, die zum Ausdruck gebracht werden – wohl wissend, dass viele Schreiber ihre Angehörigen nicht beunruhigen wollten. 

Wir bedanken uns herzlich bei Frau Masurowski, die ihre Ausführungen mit Blick in die Gegenwart und einem Zitat von Jean-Claude Junker, dem ehemaligen EU-Kommissionspräsidenten, schloss:

„Wer an Europa zweifelt, wer an Europa verzweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen.“

Frau Zipfel